Die Regierungsrätinnen und Regierungsräte, sowie die Staatsschreiberin, des Kantons Zürich waren am Mittwoch, 4. Juli 2018, auf Truppenbesuch. Beim ältesten Bataillon der Schweizer Armee erhielten sie Einblicke zu den Mitteln und der Einsatzfähigkeit der heutigen Infanterie.
Es war hoher Besuch, der an diesem Mittwochvormittag im Toggenburg beim Gebirgsschützenbataillon 6 vorbeischaute. Punkt 9.25 Uhr landeten zwei Helikopter der Schweizer Armee, in der Nähe des Schiessplatzes «Cholloch», oberhalb des Rickenpasses. Begrüsst wurden die Behördenvertreter des «Schälläsächsi» oder «Schütze Sächsi», wie der rund 600-köpfige Verband auch genannt wird, durch Bataillonskommandant Oberstleutnant im Generalstab David Thalmann und Divisionär Willy Brülisauer, der seit 1. Juli 2018 neuer Kommandant der Territorialdivision 4 ist. Unter Führung des Regierungsratspräsidenten Dr. Thomas Heiniger wollte sich der Gesamtregierungsrat des Kantons Zürich – Zürich ist der «Göttikanton» des Gebirgsschützenbataillons 6 – einen Eindruck von der täglichen Arbeit verschaffen, die der Milizverband leistet. Regierungspräsident Heiniger, der einst selbst als Gebirgsschütze Dienst leistete, unterstrich gleich zu Beginn, dass sich die Armee heute in einem deutlich komplexeren Umfeld beweisen müsse als früher und freute sich die regionale Verankerung der Armee mit der gesamten Exekutive mitzuerleben.
Das Motto des kurzweiligen Vor- und Nachmittags war klar: Das Zürcher Regierungsratsgremium sollte einen möglichst authentischen Eindruck vom Alltag eines Infanteriebataillons gewinnen. Anhand einer Waffenschau erhielten die Exekutivvertreter zudem die Gelegenheit, die Ausrüstung kennenzulernen, die beim «Schütze Sächsi» zum Einsatz kommt. Ins Gelände wurde mit gepanzerten Mannschaftstransportfahrzeugen gefahren, kurz GMTF. Auf dem Schiessplatz bot sich schliesslich die Gelegenheit mit den Infanteristen direkt in Kontakt zu treten – und diese Chance wurde intensiv genutzt. Es dauerte nicht lange, da war Regierungsratspräsident Heiniger bereits vertieft in ein Gespräch über das unterschiedliche Schuhwerk, das Soldaten heute tragen. Regierungsrat Ernst Stocker schulterte derweil einen Scharfschützenrucksack und konnte über das Gewicht nur staunen.
Es blieb aber nicht beim Betrachten, den Regierungsratsmitglieder sollte die Möglichkeit geboten werden, Armee hautnah zu erleben und sogar selbst zu Waffe zu greifen. Nach einer Selbsterfahrung mit Nachtsichtgerät in dunkler Häuserkampfanlage, griff doch etwa die Hälfte des Regierungsratskollegiums sogar zur Waffe und schoss unter entsprechender Anleitung scharf. Zum Einsatz kamen dabei Panzerfaust, Sturmgewehr 90 mit Zielfernrohr und Sturmgewehr 90 mit Granatenwerfer-Aufsatz. Nach dem Mittagessen folgte ein Referat von Hautpmann Sarah Brunner, Kommandant der Gebirgsschützenkompanie 6/1. Hauptmann Brunner ist als UN-Militärbeobachterin tätig und berichtete den gespannten Gästen über ihre persönlichen Einsätze und über internationale Missionen zur Friedensförderung, an denen sich auch die Schweiz beteiligt. Abgerundet wurde der rund fünfstündige Truppenbesuch mit der Besichtigung eines Gefechtsschiessens. Sicherheitsdirektor Mario Fehr, der bereits des Öfteren beim «Schütze Sächsi» zu Besuch war, zeigte sich zum Schluss des Truppenbesuchs ob dem guten Verhältnis zwischen Kader und Soldaten beeindruckt. Wille und Einsatz seien bei der Truppe deutlich spürbar gewesen, so der Regierungsrat.
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Das Gebirgsschützenbataillon 6, ist im Übrigen noch bis zum 13. Juli im Truppendienst. Unser Zürcher Verband, der auf eine 144-jährige Geschichte zurückblicken darf, leistet seinen diesjährigen Wiederholungskurs mehrheitlich in der Ostschweiz sowie im Kanton Zürich. Die öffentliche Fahnenabgabe des Gebirgsschützenbataillons 6 findet am Mittwoch, 11. Juli 2018, ab 15.30 Uhr in Winterthur statt (Neumarkt).